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Die Realität der Neuen Weltordnung
Aus diesen schwierigen Zeiten kann unser Ziel – eine neue Weltordnung – hervorgehen: eine neue Ära – freier von der Bedrohung durch Terror, stärker im Streben nach Gerechtigkeit und sicherer in der Suche nach Frieden. Eine Ära, in der die Völker der Welt, Ost und West, Nord und Süd, prosperieren und in Harmonie leben können. Hundert Generationen haben nach diesem schwer zu fassenden Weg zum Frieden gesucht, während Tausend Kriege in der Zeitspanne menschlichen Bemühens wüteten. Heute ringt diese neue Welt um ihre Geburt, eine Welt die anders ist, als die, die wir bisher kannten. Eine Welt, in der die Herrschaft des Rechts die Herrschaft des Dschungels ersetzt. Eine Welt, in der die Völker die gemeinsame Verantwortung für Freiheit und Gerechtigkeit erkennen. Eine Welt, in der der Starke die Rechte des Schwachen respektiert.“
(George W. Bush im Jahr 1999)
Die Neue Weltordnung - ein Begriff, der bei vielen politisch Interessierten Alarmglocken schrillen läßt, während er anderen lediglich als eine harmlose Umschreibung einer unverdächtigen Realität erscheint. Doch sind es wirklich Frieden und Gerechtigkeit, welche die USA laut dieser Rede eines ihrer führenden Protagonisten im Schilde führen, wenn sie von „Neuer Weltordnung“ sprechen?
Nun, laut Online-Enzyklopädie Wikipedia schon:
„Neue Weltordnung (englisch: New World Order) ist ein politisches Schlagwort für Konzepte, international eine Friedens- und Rechtsordnung durch ein System der kollektiven Sicherheit zu etablieren. Der Begriff ist insbesondere in der Außenpolitik der Vereinigten Staaten des 20. Jahrhunderts eine wiederkehrende Redewendung.“
Alle anderen Deutungen, so Wikipedia vielsagend, werden unter Verschwörungstheorie aufgeführt. Problem erledigt. Oder auch nicht. Denn diese Erklärung für den Terminus „Neue Weltordnung“ ist genauso sinnvoll, wie die Erklärung, bei der Berliner Mauer habe es sich um einen antifaschistischen Schutzwall gehandelt, welcher die eigene Bevölkerung vor faschistischen Übergriffen aus dem Westen schützte. Immerhin war dies ja die offizielle Begründung für die Mauer durch die Erbauer. Und die müssen es ja wissen…
Tatsächlich leuchtet ein, daß zwischen offizieller Bewertung eines Sachverhaltes und inoffizieller Bedeutung in der Regel ganze Welten, zumindest aber eine Reihe verschiedener Interpretationen liegen. Daß aber das führende Nachschlagewerk heutiger Zeit ausgerechnet in Bezug auf den seit 1919 vielfach gebrauchten, aus Übersee stammenden Begriff lediglich eine, nämlich die offizielle Meinung, als relevant erachtet, erstaunt dann doch.
Denn zweifellos beinhaltete der Begriff Neue Weltordnung stets die Gründung einer supranationalen Einrichtung, die nicht von ungefähr als Vorstufe einer Weltregierung aufgefaßt werden kann: 1919 entstand der Völkerbund als Idee des damaligen US-Präsidenten Woodrow Wilson, 1948 folgten die Vereinten Nationen. 1990, mit dem Ende des Kalten Krieges schließlich, waren die USA als letzte Weltmacht in der Lage, neben UN und Internationalem Währungsfond (seit 1945) auch eine Welthandelsorganisation (1994) zu installieren. Doch obgleich die USA damit den Schlüssel zur Umsetzung der Friedenankündigungen in Händen hielten, ist die Welt seitdem nicht sicherer geworden, sondern im Gegenteil: Kaum eine Zeit war derart von einem persönlichen Unsicherheitsgefühl geprägt wie diese, kaum eine Epoche konfliktreicher.
Was also ist schief gelaufen, oder anders gefragt: Wie kommt es, daß die Ära der neuen Ordnung aus Frieden und Gleichberechtigung aller Völker und Menschen nicht umgesetzt wurde?
Die Antwort darauf ist erschreckend einfach: Weil es nie geplant war.
Neue Weltordnung - alte VisionSchon nach Gründung der USA 1776 weist ein in das Staatssiegel aufgenommener Spruch die Richtung, welche die USA beschreiten wollten: Novus Ordo Seclorum - „Neue Ordnung der Zeitalter“.
Ganz offiziell wählte Charles Thomson diese Worte, um auszudrücken, daß mit der Unabhängigkeitserklärung der USA 1776 eine neue Ära der Freiheit des Individuums begonnen habe.
Fraglich bleibt allerdings, ob denn wenigstens damals der Anspruch, der Welt mehr Frieden und Gerechtigkeit zu bringen, Geltung beanspruchen konnte. Obgleich oft als Verschwörungstheorie abgetan so entspricht es doch der Realität, daß ein Großteil der damaligen US-Politiker einer Freimaurer-Loge angehörte. Für sich allein genommen, ist dies freilich kein Hinweis auf dunkle Machenschaften oder finstere Pläne. Große Persönlichkeiten der Geschichte, die über den Verdacht der Verschwörung gegen Volk und Nation erhaben scheinen, gehörten zu ihnen: Lessing, Herder, Goethe, ja selbst Friedrich der Große.
Auffällig indes ist allerdings, daß sich innerhalb der Logen die durch die Politik irgendwann realisierten Ziele bereits als Plan vorfinden. So wurde etwa die Idee einer „Liga der Nationen“ auf einer Freimaurertagung in Paris im Juni 1917 empfohlen. Daher ist es kaum von der Hand zu weisen, wenn der Völkerbund zwar nicht als Werkzeug der Freimaurer, so aber zumindest als Sprachrohr wahrgenommen wird, zumal „auf seiner Bühne mächtige freimaurerische Staatsmänner agier(t)en.“1
Dies wiederum ist keine Erfindung eines Verschwörungstheoretikers, sondern läßt sich ganz offen im „Internationalen Freimaurerlexikon“ nachlesen, das promaurerisch wirkt.
Ebenso schwarz auf weiß findet sich die Presseerklärung der europäischen Großlogen vom September 2015 angesichts der entstehenden „Flüchtlingskrise“, in der es u.a. heißt: „Die gegenwärtige Tragödie muß vielmehr zum Schmelztiegel der Wiedergeburt und Erneuerung des europäischen Traums werden“ - eines Traums, der ganz offensichtlich das alte Europa zugunsten eines Multikulti-Gebildes ablösen soll.²
Diese hier zum Ausdruck gebrachten wahren Ziele wurden lange Zeit nicht verheimlicht, sondern erst seitdem Menschen anfingen, sich für die Konsequenzen der Zielsetzung zu interessieren und vor ihnen zu warnen. So schrieb noch 1921 Simon-Tov Yacoel zum Zweck des Völkerbundes: „Der Völkerbund wird bringen: die Einheit der Sprache, die Einheit der Währung, der Maße, des Rechts, der Religion.“²
Nach Gründung der UN 1946 konkretisierte die UNESCO dieses Vorhaben:
„Über den verschiedenen Ländern mit ihren mannigfachen Gesetzen muß eine allgemeingültige Gesetzgebzung bestehen, die Schritt für Schritt eine einzige Kultur und eine einzige Philosophie allen Völkern aufzwingen kann.“³
1965 veröffentlichte Prof. Carol Quigley, seines Zeichens Lehrer von Bill Clinton und Hochgradfereimaurer, ein Buch („Tragedy and Hope“), in dem er für die Offenlegung der tatsächlichen Pläne einer Weltregierung mit einheitlichen Standards für alle Länder der Erde plädierte. Denn die erreichte Allmacht, so Quigley, mache Widerstand unmöglich, zumal die Menschen die Richtigkeit der Maßnahmen erkennen werden - eine etwas voreilige Empfehlung, die dazu führte, daß seitdem entsprechende Maßnahmen überwiegend euphemisiert werden.4
Auch in der 1975 verabschiedeten „Declaration of Interdependence“ zeichnete sich der Kern der Neuen Weltordnung ab: „Um eine neue Weltordnung von Mitleid, Frieden, Gerechtigkeit und Sicherheit zu errichten, ist es wesentlich, daß die Menschheit sich selbst von den Beschränkungen nationaler Vorurteile befreit und anerkennt, daß alle Menschen Teil einer einzigen globalen Gemeinschaft sind.“ Was das bedeutet, erörterte Harlan Cleveland vom World Affairs Council: Nunmehr werde der dritte Versuch unternommen, schrittweise die Weltregierung zu erreichen, indem die UNO sich verschiedener globaler Krisen annehme.5
Im gleichen Jahr empfahl die Trilaterale Commission, daß „richtig eingewiesene Regierungen vor allen Bemühungen seitens ihrer Völker oder Presse, sie zu zerstören, bewahrt werden müssen.“6
Die offizielle Staatsdoktrin der USA als Motor der One-World-Pläne faßte Prof. Zbigniew Brzezinski 1970 in folgende Worte: „Nationale Souveränität ist kein länger gangbares Konzept.“ 1995 erklärte eben jener inzwischen als einflußreichster US-Berater geltende Brzezinzki öffentlich: „Wir können nicht in einem einzigen schnellen Schritt zur Weltregierung springen... [es] erfordert einen Prozeß, bei dem die Reichweite demokratischer Kooperation stufenweise erweitert wird...“, und vor allem „echte Globalisierung“.7
Auch das „Kleine Lexikon für Politik“ der Bundeszentrale für Politische Bildung greift diesen Aspekt zum Stichwort „Souveränität“ auf: „Der Souveränitätsbegrif ist also durch ein in sich differenziertes und gradualistisches Konzept von Einflußmöglichkeiten bzw. ‚Global Governance‘ im und auf das internationale System abgelöst worden. Unabhängigkeit - wenn sie je für den Nationalstaat bestanden hat - ist demnach eine Fiktion oder höchstens eine taktisch bedingte Forderung.“ Keineswegs aber, so müht sich das Lexikon zu versichern, bedeute diese „Global Governance“ aber eine Neue Weltordnung oder eine Weltregierung; vielmehr gehe es eher um „Dezentralisierung“ bzw. eine „Weltförderation freier Republiken“. Dabei wird verschwiegen, daß Dezentralisierung nur als ein weiterer Mechanismus zur Schwächung der Nationalstaaten genutzt wird, letztlich aber die Bewältigung der „globalen Probleme“ eine „Weltordnungspolitik“ erforderlich machen würde, in der eben ein Entscheidungsgremium über den Willen und das Wohl der einzelnen Staaten hinweg verbindliche Entscheidungen treffen wird - so wie die EU Mitgliedsstaaten schon bald die Aufnahme von Flüchtlingen vorschreiben wird.8
Nach Ausschaltung potentieller Bedrohungen und einhergehender Forcierung der Überwachung der eigenen Staatsbürger seit Beginn der 2000er Jahre geben nun neue „Vordenker“ wie Thomas Barnett den Weg vor und fordern die konsequente Ausschaltung der letzten Hindernisse auf dem Weg der „vollständigen Globalisierung“ als Umschreibung der Neuen Weltordnung: „Europa muß seine Schleusen für den ungehinderten Einwanderungsstrom öffnen. Rechtsgerichtete und einwanderungsfeindliche Politiker müssen zum Schweigen gebracht werden und haben von der Bühne zu verschwinden und zwar schnell.“
In diesem Sinne forderte zuletzt der Vize-Präsident der EU-Kommission Frans Timmermanns während einer Rede 2015 die Mitgliedsstaaten dazu auf, „kulturelle Heterogenität“ zu akzeptieren. „Die Zukunft der Welt“, so Timmermans, „beruhe nicht länger auf einzelnen Nationen und Kulturen, sondern auf Diversität [Vielfalt/Vermischung].“
Es gebe kein Land, selbst am Rande der Welt, das in Vielfalt nicht die Zukunft sehe. Die Alternative zu dieser Ausrottung homogener Nationen, so die Warnung Timmermanns, sei das Ende des Zeitalters von Frieden und Freiheit in Europa. 9
So sind heute zahlreiche Punkte der alten Agenda der Neuen Weltordnung bereits vollzogen worden: Die Aufgabe der Souveränität zugunsten einer EU-Bürokratie, der ungehemmte Welthandel durch Globalisierung und Handelsabkommen, die Einführung supranationaler Währungen, die Einsetzung eines Weltgerichtshofes und einer Quasi-Weltpolizei (Nato) und die voranschreitende Überfremdung der alten europäischen Nationen.
„Als vorletzter Schritt vor der Bildung einer Weltregierung“, so konstatierte der US-Politiker Patrick Buchanan, „soll nach dem Muster der EU eine Nordamerikanische Union entstehen, die später mit der EU fusionieren und gemeinsam mit ihr eine Weltunion eingehen soll.“10 Genau dies prognostizierte auch Thomas Barnett 2005: „Bis 2020 wird es ein asiatisches Gegenstück zur Nato geben. Als Kern dieser gewaltigen Organisation der pazifischen Anrainerstaaten wird innerhalb der nächsten 10 Jahre ine china-zentrierte Freihandelszone entstehen, der auch Indien, Australien und die Nafta-Staaten angehören werden.“11
Während diese nordamerikanische Union inzwischen schon wirtschaftlich umgesetzt wurde, steht mit dem „Freihandelsabkommen“ Ttip ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum wirtschaftlichen Zusammenschluß Europas mit Amerikas bevor. ...[mehr in der aktuellen Ausgabe]
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